Nachruf Hermann Nuber

23. Dezember 2022

EINMAL KICKERS – IMMER KICKERS

Auch das Team vom Kickers-Fan-Museum trauert um den „Ehrenspielführer“. Trotz deutschlandweiten Angeboten von anderen Vereinen, kein anderer hat die Stadt Offenbach verkörbert und den Verein Kickers Offenbach gelebt wie unser Eiserner Hermann.
Als gebürtiger Offenbacher Bub besuchte er die Friedrich-Schule und war bereits in der OFC-Jugend eine herausragender Spieler.
Mit 17 Jahre bestritt er sein erstes Pflichtspiel bei der 1. Mannschaft am 1. Februar 1953 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Wormatia Worms auf dem Bieberer Berg, das der OFC mit 1:2 verlor.
Im Jahr 1954 führte er die DFB-Jugendauswahl für das in Deutschland durchgeführte FIFA-Turnier an. An der Seite von Mitspielern wie Karl Hoffmann, Günter Jäger, Ernst-Günter Habig, Ulrich Muhl und dem überragenden Torjäger Uwe Seeler bestritt er alle sechs Turnierspiele der deutschen Jugendauswahl (Saarland, 6:1; Nordirland, 6:1; Ungarn, 2:0; England, 2:2; Türkei, 2:1; Spanien 2:2). Im Endspiel wurde Spanien durch das bessere Torverhältnis nach dem Divisionsverfahren der Turniersieg zugesprochen.
Seine nächsten 2 Pflichtspiele für den OFC bestritt er in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1955. Am 5. Juni beim späteren deutschen Meister Rot-Weiss Essen (1:4) und eine Woche danach bei einem 5:2-Heimerfolg gegen Wormatia Worms.
Sein offizielles Oberligadebüt gab Nuber in der Saison 1955/56 am 11. Dezember 1955 bei einem 3:1-Heimerfolg gegen den BC Augsburg. Er bildete dabei zusammen mit Willi Keim und Helmut Sattler die Läuferreihe.
Nach der Saison 1958/59 hatte er beim Erreichen der Vizemeisterschaft in der Oberliga Süd alle 30 Spiele absolviert und dabei 22 Tore erzielt und zog mit den Kickers in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft gegen die Konkurrenten Hamburger SV, Tasmania 1900 Berlin und Westfalia Herne in das Endspiel ein. Als rechter Verbinder bildete er mit Außenstürmer Engelbert Kraus den rechten Flügel und hatte in den Gruppenspielen fünf Tore erzielt, darunter das entscheidende 3:2 in der 84. Minute gegen den Hamburger SV, als der OFC in der Halbzeit mit 0:2 vor 80.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion in Rückstand gelegen hatte und den 1:2-Anschlusstreffer in der 87. Minute beim 3:2-Heimerfolg gegen Tasmania 1900 Berlin. Im Finale setzte sich Eintracht Frankfurt in der Verlängerung mit 5:3 durch.
Nur vier Jahre nach dem Gewinn der deutschen Vize-Meisterschaft wurde den Kickers ein Platz in der neugegründeten Bundesliga verwehrt. Nuber blieb seinem Verein auch in der zweitklassigen Regionalliga Süd treu und übernahm nach dem Karriereende von Gerd Kaufhold 1964 die Kapitänsbinde. Auch wenn er mittlerweile in der Abwehr spielte, ging Nuber immer wieder mit nach vorne, wenn die Kickers kurz vor Schluss zurücklagen. Auf diese Weise konnte noch so manche bereits verloren geglaubte Partie gedreht werden, denn der Kopfballspezialist hatte nichts von seiner Torgefährlichkeit eingebüßt.
Nach etlichen vergeblichen Anläufen gelang am 19. Juni 1968 endlich der Sprung in die Bundesliga. Am vorletzten Spieltag der Aufstiegsrunde besiegte der OFC die TuS Neuendorf (heute TuS Koblenz).
Das Abenteuer Bundesliga war für die Kickers jedoch nach nur einer Saison wieder beendet. Nach dem unglücklichen Abstieg beendete Nuber 1969 seine Karriere. Somit stand er beim größten Triumph der Vereinsgeschichte, dem Gewinn des DFB-Pokals 1970, nicht auf dem Rasen. In der Saison 1970/71 wurde Nuber nochmals für zwei Bundesligaspiele reaktiviert, ehe er seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängte.
Nach Beendigung seiner Spielerkarriere blieb Nuber den Kickers noch 15 Jahre als Amateur- und Jugendtrainer erhalten. Dabei bewies er ein besonderes Gespür für Talente, entdeckte und förderte u.a. die späteren Nationalspieler Jimmy Hartwig, Rudi Bommer, Rudi Völler, Uwe Bein und Oliver Reck. Zudem sprang er bei den Profis zweimal als Interimstrainer ein, zuletzt in der Saison 1983/84, der bislang letzten Spielzeit des OFC in der Bundesliga. Auch bei Germania Bieber half Nuber des Öfteren als Trainer aus. Bis zur Schließung seiner Metzgerei in der Feldstraße war Nubers Wurstküche ein Treffpunkt für viele aktive und ehemalige Kickers-Spieler.
1995 wurde Nuber zu seinem 60. Geburtstag vor dem Stadion ein Denkmal gesetzt. 2013 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Rudi Völler. Am 17. Juli 2022 wurde vor einem Freundschaftsspiel gegen den 1.FC Köln die Haupttribüne in Hermann-Nuber-Tribüne umbenannt.
Hermann, es war uns eine Ehre dich als Freund gekannt zu haben und bedanken uns für deine Unterstützung im Museum. Du wirst immer im unseren Herzen sein. Du hast alles für den Verein gegeben und bis zum Schluss gekämpft. Einmal Kickers – Immer Kickers. Egal in welcher Liga. Du warst durch und durch KICKERS!!!
Unser großes Mitgefühl geht an die Familie, Verwandten und den engsten Angehörigen.

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